In den letzten Wochen ist mir das Thema mentale Gesundheit und dass man darüber nicht spricht vermehrt vor die Füße gefallen. Solche Häufungen nehme ich gerne zum Anlass mich etwas intensiver mit dem Thema zu beschäftigen und mir meine Gedanken dazu zu machen.
Mentale Gesundheit ist in unserer Gesellschaft leider immer noch ein Thema über das man besser schweigt. Doch warum ist das so? In meiner Lerngruppe – ich mache gerade die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie – haben wir das neulich auch ausgiebig diskutiert.
Warum ist das so?
Einer der Hauptgründe ist, dass wenn wir zugeben seelische Probleme zu haben als schwach gelten. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, wo jeder seinen Mann oder seine Frau stehen muss. Wer zugibt seelisch nicht ganz gesund zu sein gilt automatisch als nicht voll belastbar und als nicht vollwertiger Teil der Gesellschaft.
Schuld daran ist auch eine mangelnde Aufklärung der Gesellschaft. Der Großteil versteht nicht was psychische Erkrankungen eigentlich sind und wie sie behandelt werden. Man wird oft gleichgesetzt mit, „der ist nicht ganz normal“.
Meine Meinung dazu ist, dass der allgegenwärtige „Burnout“ das Thema seelische Gesundheit ein wenig „gesellschaftsfähiger“ gemacht hat. Das habe ich bei meinem Burnout selbst erlebt. Wenn ich sagte, dass ich einen Burnout habe, dann haben die Menschen mit Verständnis reagiert und gleich erzählt, dass der Schwager, Onkel usw. auch einen hatte. Habe ich aber gesagt, dass ich an einer Erschöpfungsdepression leide, was ein Burnout medizinisch gesehen ja ist, dann haben die Leute weggeschaut ein paar Floskeln gemurmelt und man hat gesehen, dass ihnen das Gespräch sehr unangenehm ist.
Was können wir also tun, damit das Thema mentale Gesundheit mehr in den Vordergrund rückt und die Menschen sich trauen darüber zu sprechen und vor Allem um Hilfe zu bitten?
Allem voran steht hier eine umfassende Aufklärung - auch am Arbeitsplatz. Seminare oder Vorträge zu den Themen Stress, Burnout und Resilienz sind ein guter Anfang um das Tabu zu brechen. Ich erlebe bei meinen Kursen und Seminaren nach einer gewissen Zeit, dass die Menschen sich öffnen und sich interessante Diskussionen entwickeln.
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